Riedrode holt sich den Pokalsieg und verhindert das Bochumer Double
Vielversprechende Vorzeichen im Spiel um den Pokalsieg
Im Pokalfinale standen sich zwei Teams gegenüber, die in dieser Saison bereits auf sich aufmerksam machen konnten. Die Bochumer krönten eine überragende Ligasaison mit der souveränen Meisterschaft und strebten nun den Pokalsieg, den Gewinn des Doubles an. Riedrode spielte derweil als Aufsteiger groß auf und erarbeitete sich einen imposanten dritten Platz hinter dem VfL und dem ehemaligen Meister SC Paderborn. Die Ligaspiele zwischen den beiden Finalisten endeten jeweils 1:1-Unentschiede, Spannung und hochklassiger Fußball waren dementsprechend vorprogrammiert, die Vorzeichen wirkten vielversprechend. Letztendlich durfte vor dem ersten Spiel noch spekuliert werden, was denn nun auf dem virtuellen Rasen zu erwarten sei. Mit dem Anpfiff gehörten alle Überlegungen der Vergangenheit an, denn letztendlich lagen die Fakten auf der Hand. Zwei Siege mussten her, um den Pokal an die heimische Sportstädte zu holen. Es sollte ein denkwürdiges und hochdramatisches Pokalfinale werden.
Der Weg ins Finale
Der Weg ins Finale war für die beiden Endspielgegner überaus anspruchsvoll. Riedrode bezwang in Runde 1 den ambitionierten Drittligisten Eintracht Frankfurt und schaltete danach mit dem SC Paderborn einen der Topfavoriten aus. Mit Siegen gegen Rheine und die Stuttgarter Kickers drang die FSG ins Halbfinale vor, wo sie Rot-Weiß Ahlen keine Chance ließen. Der deutsche Meister aus Bochum startete mit einem Freilos in die Pokalsaison und besiegte zum Auftakt den VfB Oldenburg souverän. Gegen Hansa Rostock setzte sich der VfL im Entscheidungsspiel durch, ehe sie die Spitzenmannschaft des VfB Stuttgart eliminierten. In der Runde der letzten Vier verpatzten die Bochumer das erste Spiel gegen den ESC Rellinghausen, ehe sie zweimal die Oberhand behielten und damit das Finalticket buchten.
Hochspannender Auftakt in Spiel 1
Den besseren Start erwischte der VfL. Mit dem nötigen Quäntchen Glück landeten gleich mehrere zweite Bälle an der Strafraumkante bei den in blau spielenden Bochumern, sodass Jay aus zwölf Metern zum 1:0 ins kurze Eck vollenden konnte. Danach flachte das Spiel etwas ab, bis die FSG Riedrode kurz vor der Halbzeit in den Bochumer Strafraum vordrangt. Dort wurde Stürmer Nguyen unsanft von den Beinen geholt. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte er anschließend sicher zum 1:1-Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel folgten auf beiden Seiten einige Strafraumszenen, bei denen die Torhüter in letzter Konsequenz allerdings nicht in Verlegenheit gebracht wurden. In der 73. Spielminute rollte ein vielversprechender Bochumer Angriff auf den Riedroder Sechszehner zu. Mit einem feinen Pass aus der Strafraummitte nahm der VfL die letzte Verteidigungsreihe aus dem Spiel, Kinnaj musste nur noch zum 2:1 einschieben. Riedrode warf alles nach vorne, ein Tor sollte allerdings nicht mehr fallen.
Nervenkrimi über die maximale Distanz
Dass es in der ersten Halbzeit torlos blieb, konnten beide Teams kaum fassen. Die Finalisten ließen beste Torgelegenheiten ungenutzt, scheiterten am Bein des Verteidigers, am Aluminium oder am großartigen Schlussmann. In der 58. Minute platzte bei Riedrode der Knoten, als Nguyen mit seinem zweiten Finaltreffer vorlegte und den Ball aus kurzer Distanz unhaltbar in die Maschen drosch. Bochum verpasste in der Folge den Ausgleich, sodass die FSG den Vorsprung in der 81. Minute sogar noch ausbauen konnte. Mit dem Mute der Verzweiflung entbrannte ein Bochumer Sturmlauf, der unmittelbar nach dem Gegentor direkt mit dem 1:2 belohnt wurde. Mit der letzten Aktion des Spiels drangen die Bochumer nochmal in den Strafraum vor und erzielten tatsächlich den kaum mehr für möglich gehaltenen Ausgleich – Verlängerung! Diese blieb torlos, sodass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Nach unfassbaren 16 verwandelten Elfer verschoss der erste Bochumer. Riedrode traf anschließend und rettete sich in das finale Entscheidungsspiel um den Pokalsieg.
Alles oder nichts im Entscheidungsspiel um den Pokalsieg
Beide Mannschaften präsentierten sich zunächst defensiv sattelfest, ließen trotz guter Spielanlagen des Gegners wenig anbrennen. Immer, wenn es brenzlig wurde, waren die Keeper zur Stelle. Als sich die Teams bereits in der Kabine wähnten, fasste sich Nguyen ein Herz und jagte den Ball aus 30 Metern Torentfernung in atemberaubender Manier in den Winkel. Torhüter Pepo konnte dem Einschlag nur machtlos zusehen. Nach dem Seitenwechsel drängte Bochum auf den Ausgleich, allerdings dauerte es bis zur 85. Minute, dass sie nach einem Ballgewinn im Mittelfeld über die linke Seite vorpreschten und das Leder unhaltbar ins lange Eck schossen. Dann wurde es dramatisch. Riedrode behauptete vom Anstoß weg den Ballbesitz, chippte den Ball butterweich in den Strafraum, wo Clutinho per Direktabnahme aus halbrechter Position verwandelte. Damit lief die Zeit nun unerbittlich gegen den VfL und für Riedrode, die nichts mehr anbrennen ließen und von dem herbeigesehnten Abpfiff erlöst wurden.