EA Sports FC 26 ist gerade erst auf allen Plattformen erschienen. Besonders in der Anfangsphase geht der erste Blick selbstverständlich auf die Neuerungen, die das Game bereit hält. Besonders im Clubs-Modus hat sich viel getan. Patrick Baur hat sich genau angeschaut, was im neuen Clubs-Modus EA Sports FC 26 wichtig ist.
Archetypen als neues Fundament
Der Clubs-Modus in EA SPORTS FC 26 erhält mit den sogenannten Archetypen eine grundlegende Neuausrichtung. Insgesamt stehen 13 dieser vordefinierten Skillsets zur Verfügung, die sich an realen Fußballprofis wie Zlatan Ibrahimović oder Andrés Iniesta orientieren. Jeder Spieler muss sich beim Start für einen Archetypen entscheiden, was einen klareren Rollenbezug schafft. Das bisherige Levelsystem von 120 Stufen wurde durch 13 getrennte Progressionspfade ersetzt, die jeweils bis Level 50 reichen. Spontane Rollenwechsel sind nicht vorgesehen, wodurch eine langfristige Spezialisierung gefördert wird.
Die neue Player-Card
Ein weiteres zentrales Element ist die Einführung der Player-Card. Sie erinnert an die bekannten FUT-Karten und zeigt Level sowie Archetyp des Avatars an. Die Karte ist an vielen Stellen im Spiel präsent und sorgt für ein stärkeres Identifikationsgefühl. Kritisch angemerkt wird jedoch, dass sie nicht in der Mannschaftsaufstellung erscheint, wo sie ihre Wirkung besonders entfalten könnte.
Fortschritt durch Archetypen-Extrapunkte
Um einen Archetypen vollständig zu entwickeln, sind über 38.000 sogenannte Archetypen-Extrapunkte erforderlich. Diese lassen sich durch Spielen sammeln, gleichzeitig aber auch durch Booster und Sofort-Pakete beschleunigen. Im Test konnte die benötigte Spielzeit von rund 50 Stunden durch den Einsatz von Echtgeld auf etwa zehn Stunden reduziert werden. Ein grober Richtwert ergibt dabei Kosten von einem Euro pro gesparter Stunde. Dieses Modell wird als Pay-to-Progress beschrieben und unterscheidet sich damit vom Glücksspielcharakter des FUT-Modus.
Coins, FC Points und Vereins-Einrichtungen
Neben den Extrapunkten kommen nun auch Coins und FC Points im Clubs-Modus zum Einsatz. Coins lassen sich im Spiel verdienen, während FC Points als klassische Echtgeldwährung bekannt sind. Mit beiden Währungen können Spieler Einrichtungen für ihren Club erwerben. Diese sogenannten Facilities verleihen allen Mitgliedern zusätzliche Skillpunkte und verknüpfen damit den individuellen Fortschritt mit der Teamleistung. Der soziale Aspekt wird gestärkt, zugleich wird der Modus jedoch stärker an die Monetarisierungslogik von EA gebunden.
Mehr Flexibilität durch Multi-Clubs
EA SPORTS ermöglicht in FC 26 erstmals die gleichzeitige Mitgliedschaft in bis zu drei Clubs. Dieses Feature erleichtert die Teilnahme an Turnieren, Nationalmannschaften oder Freundeskreisen, ohne ständig den Verein wechseln zu müssen. Für Vielspieler bedeutet dies eine klare Erleichterung, während Kritiker eine Gefahr von kurzfristigen Clubwechseln sehen. In solchen Fällen sind die Vereinsmanager gefordert, verbindliche Strukturen zu schaffen.
Der Rush-Modus zwischen Potenzial und Einschränkungen
Der im Vorjahr eingeführte Rush-Modus bleibt auch in FC 26 ein zweischneidiges Schwert. Zwar dauern die Spiele nur noch fünf Minuten und auch der Torwart kann nun gesteuert werden, dennoch fehlt weiterhin die Möglichkeit, gezielt Gegner einzuladen. Für organisierte Kleinfeldligen stellt dies ein erhebliches Hindernis dar. Viele Spieler nutzen Rush vor allem zum schnellen Leveln oder zum Erfüllen von Herausforderungen, was dem eigentlichen sportlichen Wettbewerb im Weg steht. Für das klassische Fußballgefühl empfiehlt sich nach wie vor das Spontanspiel.
Fazit
EA SPORTS richtet den Clubs-Modus in FC 26 grundlegend neu aus und etabliert mit Archetypen, Player-Card und Multi-Clubs wichtige Innovationen. Das Levelsystem ist kompakter und zugänglicher geworden, zugleich eröffnet die Monetarisierung durch Booster und Sofort-Pakete neue Diskussionen. Pay-to-Progress ersetzt zwar nicht das faire Spielen, verkürzt jedoch den Weg zum hochgelevelten Avatar für zahlungsbereite Nutzer erheblich. Insgesamt präsentiert sich der Clubs-Modus lebendiger und moderner, bleibt jedoch in der Balance zwischen Spielspaß und Monetarisierung ein sensibles Thema.