Hybrides Format sorgt für Begeisterung
Das 3. Bergisch Masters setzte neue Maßstäbe. Zum ersten Mal fand das Turnier online und offline statt und verband dabei das Beste aus zwei Welten. Das Public Viewing mit über hundert Zuschauern im Theater und Konzerthaus in Solingen ergänzte sich perfekt mit dem digitalen Zusammenspiel auf dem virtuellen Rasen. Die Moderation live auf der Bühne, daneben der Wuppertaler SV mit elf Spielern an elf Konsolen. Alles vor den interessierten Augen der trotz widriger Bedingungen angereisten Zuschauern und vielen Menschen, die den Abend online mitverfolgten. Es entstand ein begeisterndes Fußball-Erlebnis für Spieler und Fans. Nicht nur für den WSV sollte es ein Abend werden, der in Erinnerung bleibt.
Gruppenphase als spielerischer Auftakt
Traditionell wurde auch dieser Masters-Abend mit einer Gruppenphase eröffnet. In zwei Gruppen duellierten sich die Vereine, die unbedingt das Viertelfinal-Ticket lösen wollte. Besonders gut gestartet ist der Abend dabei für den deutschen Meister der vergangenen Saison. Der BSC Union Solingen bezwang im Auftaktspiel den Lokalrivalen aus Wuppertal. Nach 90 Minuten stand es 2:1 gegen den WSV. Die Wuppertaler gewannen im Anschluss alle vier Partien, der BSC ging nur beim 0:0 gegen SC Viktoria-Rott nicht als Gewinner vom Platz und sicherte sich damit Platz 1 in Gruppe A. Hinter den beiden Vereinen aus der ProLeague Championship qualifizierten sich Viktoria-Rott und Polonia Wuppertal für die Runde der letzten Acht. Die Auswahlmannschaft der Schiedsrichter aus Remscheid und BV Burscheid verpassten dagegen den Sprung in die K.O.-Runde.
Spannung bis zum Schluss in Gruppe B
In der zweiten Gruppe blieb die Spannung bis zum Schluss besonders hoch. Die Sportfreunde Siepen sicherten sich den Gruppensieg vor dem Vorjahressiege MSV Hilden. Das direkte Duell der erfahrenen Teams ging mit 2:1 an den Ligapokalsieger aus Siepen, die ihrerseits nur beim 3:3 gegen den Hastener Turnverein Punkte liegen ließen. Hinter den beiden Erstplatzierten entwickelte sich ein spannender Dreikampf zwischen dem TSV Aufderhöhe, Monheim und dem HTV. Am letzten Spieltag retteten sich die Aufderhöher in dreifacher Unterzahl gegen Hasten über die Zeit und rückten damit auf Platz 3 vor. Monheim rutschte durch die Niederlage gegen Hilden damit zwar noch auf Platz 4 ab, blieb jedoch vor dem HTV und dem SV Solingen, die ihrerseits nicht mehr ins Viertelfinale kommen konnten.
Viertelfinals enden dramatisch
Den Auftakt in die Viertelfinals machte der BSC Union Solingen, der beim 11:0-Erfolg gegen den 1. FC Monheim ein Torfestival feierte. Parallel setzte sich der WSV gegen den TSV Aufderhöhe mit 4:0 durch und folgte dem BSC ins Halbfinale. Die Überraschungsmannschaft Viktoria-Rott schaltete derweil den MSV Hilden mit 2:0 aus. Das vierte Spiel zwischen Siepen und Polonia Wuppertal verlief dann dramatisch. Nach 90 Minuten stand es 4:4-Unentschieden, die Verlängerung musste über das Weiterkommen entscheiden. Hier legte Siepen zwar vor, doch das letzte Wort war den Wuppertalern vorbehalten. Dem Ausgleich ließen sich kurz vor Schluss den 6:5-Siegtreffer folgen und komplettierten damit den Kreis der besten vier Teams aus dem Bergischen Land, die allesamt in Gruppe A gestartet waren.
Der Kampf ums Finalticket
Union Solingen traf im ersten Halbfinale auf Polonia Wuppertal. Die Wuppertaler waren zum ersten Mal bei einem Masters bis in die Runde der letzten Vier vorgedrungen. Dieses Mal verpasste Polonia die zweite Überraschung gegen ein favorisiertes Team und musste sich mit 1:2 geschlagen geben. Parallel gab sich der WSV im Stadtderby gegen Viktoria-Rott keine Blöße und beendete die Titelträume des Sportclubs. Der Schiedsrichter beendete die Partie beim Stand von 3:1. Im kleinen Finale legte Polonia Wuppertal vor und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße, als Viktoria-Rott nach dem Rückstand auch einen Platzverweis verkraften musste. Viktoria-Rott steckte allerdings nicht auf, kam tatsächlich noch zum Ausgleich und erzwang damit die Verlängerung. Auch dort spielten sie weiter nach vorne und belohnten sich mit dem Führungstreffer, der bis zum Abpfiff Bestand haben sollte.
Finale wird zur Nervenschlacht
Mit dem Finale schloss sich der Kreis beim 3. Bergisch Masters. Das erste Spiel des Abends sollte nun auch das letzte sein. Der BSC Union Solingen wollte genauso wie der WSV zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen stehen. Die Anspannung war den Spieler auf der Theaterbühne deutlich anzumerken. Es entwickelte sich eine Nervenschlacht. Beide Mannschaften schafften es zunächst nicht, zwingende Chancen herauszuspielen. Zu häufig landete der vorletzte Pass in den Füßen des Gegners. Union verzeichnete zwar mehr Torschüsse, die allerdings nicht von Erfolg gekrönt waren. Kurz darauf wurde es richtig laut im Theater. Nach einem Schuss aus spitzem Winkel landete der Ball am zweiten Pfosten direkt vor einem einschussbereiten Wuppertaler. Der WSV legte noch vor der Pause vor.
Union Solingen kämpft sich zurück
Nach der Halbzeit folgten Angriffe auf beiden Seiten, nur ein zweites Tor sollte vorerst nicht fallen. Erst in der 76. Minute setze sich Union im ersten Drittel fest und erzwang mehrere zweite Bälle. Einer davon fand nach starkem Querpass den Weg ins Netz zum 1:1-Ausgleich. Beide Teams spielten weiter nach vorne, ohne dass ein weiterer Treffer folgte. Das Finale des 3. Bergisch Masters ging in die Verlängerung. Kurz vor dem finalen Seitenwechsel segelte eine Flanke aus dem Halbfeld in den Solinger Strafraum, die der Wuppertaler Angreifer sehenswert per Volley veredelte. Erneut brachen die Emotionen aus den Spielern heraus, noch zwanzig Minuten waren zu überstehen. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff steckte der WSV erneut durch in die Spitze, der Stürmer umkurvte den herauseilenden Keeper und sorgte für die Vorentscheidung. Der Wuppertaler SV sicherte sich damit live auf der Bühne des Theaters den ersten Titel auf dem virtuellen Rasen.