Das Werksteam-Prinzip – wie durch virtuellen Fußball Teams zusammenfinden

Kennt ihr die Werkself? Klar, Bayer 04 Leverkusen prägt diesen Begriff wie kein zweites Unternehmen und eben kein zweiter Verein in Deutschland so sehr. Werksteams, also Sportmannschaften, die sich aus einem Unternehmen, aus einem Betrieb herausbilden, haben in Deutschland eine lange Tradition. Bayer hat sein Betriebssportengagement im Jahr 1904 gestartet. Wacker Chemie in Burghausen, Carl-Zeiss in Jena, Quelle in Fürth oder Opel in Rüsselsheim sind nur einige weitere Beispiele.

Auch im Motorsport kennt man sie – die Werksteams von BMW, Mercedes oder auch Audi. Werksteams haben in der Regel zwei Funktionen. Zum einen sind sie eine Möglichkeit die Marke über den Sport, über die Wettkämpfe und Triumphe positiv aufzuladen. Das wirkt in Richtung der kaufenden Kunden. Das wirkt aber auch rein in die Mitarbeiterschaft. Aufs Werksteam kannst du als Mitarbeiter im Erfolgsfall stolz sein. 

Bindungsfaktor durch gemeinsame Werte, Ziele und Gegner

Wenn wir über Betriebssport und Werksteams reden geht es eben darum, dass man durch den Sport emotionale Bindung erzeugt. Denn schon im Duden steht, dass Bindung immer dann erfolgt, wenn Menschen gemeinsame Ziele, Herausforderungen, Werte und auch Gegner teilen. Wo geht das besser als im Sport?
Betriebssport hat aber auch noch eine praktische Komponente: Diejenigen aus dem Unternehmen, die diesen gemeinsam betreiben, bilden ein Team – und das außerhalb des eigentlichen Arbeitskontextes. Und – wenn dieser Betriebssport richtig ausgeübt wird, beziehungsweise durch die richtigen Rahmenbedingungen unterstützt wird – hat er natürlich auch gesundheitlich fördernde Wirkung. Denn durch den Teamgeist fördert man auch – zumindest – die mentale Gesundheit.

Das Werksteam als Teambuilding- und Employer-Branding-Instrument?

Was ist der analogen Welt funktioniert, ist auch in der digitalen Welt denkbar. Spätestens die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass Vernetzung auch digital erfolgen kann. Ja, die Teams- und die Zoom-Meetings im beruflichen Kontext sind zu viel geworden. Da stimmen sicherlich alle zu. Aber wir haben auch gemerkt, dass Menschen so zueinander Beziehung aufbauen und Beziehungen stärken und weiterentwickeln können. In der E-Sport- und Gamingszene war während der Pandemie für einige Menschen daher kein Unterschied der täglichen Routinen erkennbar. Nach dem Feierabend (nun gut, der fand jetzt im Homeoffice statt) wurde die Konsole oder der Rechner angeschmissen und über Discord beziehungsweise die Playstation-Party der Kontakt zu den Freunden und Teamkameraden gesucht. Denkt man diesen Schritt jetzt einmal konsequent weiter – warum sollte es dann nicht möglich sein, auch die „zockenden“ Kollegen in einem virtuellen Team zu einem Werksteam verbinden können?

Das Mannschaftsgefühl kann über Standortgrenzen hinweg gestärkt werden

Kann man! Die Fußballsimulation FIFA 23 von EA Sports bietet dafür die perfekte Grundlage – nämlich den Mehrspieler-Modus Pro Clubs. Hier kann sich eine Gruppe von Menschen, zum Beispiel eine Gruppe von Kollegen, einen sogenannten Pro Club eröffnen. Nennen wir ihn mal Müller AG Kickers. Und schon können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Müller AG zu siebt oder zu elft treffen und gemeinsam auf Torejagd gehen. Baut man das noch ein bisschen aus, unterstützt durch einen Trainer, kann man so eine dauerhafte Mannschaft mit einem Kader von 15 bis 20 Spielerinnen und Spielern zusammenstellen, die an Turnieren oder vielleicht sogar an einem regelmäßigen Liga-Betrieb teilnehmen. Und schon haben wir ein digitales Werksteam. Spannend dabei: Das Team kann an einem physischen Ort zusammenkommen, um zu spielen – muss es anders als beim analogen Betriebssport aber nicht. So können auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Standorten auf einmal Teil davon sein. Oder auch Menschen, die sonst aufgrund von physischen Einschränkungen ausgeschlossen sind.
So kann ein komplett neuer Spirit im Unternehmen entstehen und das Mannschaftsgefühl – auch im beruflichen Alltag – gestärkt werden.

Was meint ihr? Sind wir im Zeitalter, wo digitale Werksteams Zukunftspotenzial haben?